Ich schreibe diese Zeilen im Sommerzeltlager der J-GCL an der Maria Ward-Schule Mainz. Seit über 20 Jahren bin ich dort als Schulpfarrer auch dafür zuständig. Heute sitze ich vor dem Zelt und schaue dem Treiben auf dem Platz zu. Es ist für mich immer eine Zeit des Lernens. Ich lerne intensiv, wie Kinder und Jugendliche „ticken“: was sie beschäftigt, wie sie füreinander Verantwortung übernehmen und mit Konflikten umgehen, was ihnen Spaß macht, was ihre Träume sind … Ein Beispiel für viele Lern- und Erfahrungsfelder in der Schule, bei unseren Schülerinnen, den Kolleginnen und Kollegen, den Mitarbeitern und den Ordensschwestern, bei den Ehemaligen, denen ich bei Trauungen und Taufen begegne. Das ist unabdingbare Voraussetzung meines Wirkens: Was beschäftigt die Menschen, woraus leben sie, was ersehnen sie … Nur wenn ich das erfahre, kann ich Jesu frohe Botschaft eines menschenliebenden Gottes hineinsprechen. Ganz entscheidend: Vertrauen, Authentizität, Zuverlässigkeit. Das ist Fundament jeder Begegnung. Jesu Botschaft soll zu einem frohmachenden Leben ermutigen, Wachstum fördern und Hoffnung in Leidsituationen stiften. Es geht nicht um Belehrung, sondern um authentische Begegnung, die anrührt, ermutigt und im Innern ergreift. Das gelingt nur, wenn ich glaubwürdig lebe. Ich muss mich selbst immer wieder suchend und fragend aufmachen. Oft ist das auch ein Ringen mit Gott. Ich wünsche mir ein großes Herz für die Menschen und für Gottes großartige Botschaft der bedingungslosen Liebe zu uns Menschen.
Pfarrer Cornelius Herrlich, geweiht 1988
Dieser Kommentar mach Mut und tut gut! Vielen Dank! Janina Adler