„Priester-Sein heute“ bedeutet für mich zunächst, die mir anvertraute Aufgabe in der Nachfolge Jesu immer wieder neu und niemals als selbstverständlich anzunehmen.
Die Freude an der Gemeinschaft mit Christus vor allem in der Eucharistie ist zugleich die Freude an den Menschen. Denn die Eucharistie ist letztlich die Feier der unverbrüchlichen Zugewandtheit Gottes zu uns.
Damit schließt das Priester-Sein auch Aufrichtigkeit und eine positive Einstellung gegenüber dem Leben und gegenüber allen Menschen ein – auch wenn dies manchmal mit einem Ringen verbunden ist. Der Priester sollte keinesfalls ein weltabgewandter Religionsdiener sein, sondern ein froher Christ, der zwar als Hirte, doch auch als Diakon, der er zuerst ist, die Frohe Botschaft überzeugend verkünden und leben soll.
„Priester-Sein heute“ bedeutet daher für mich, aus dem Gebet, aber gleichermaßen aus der Begegnung mit den Situationen und Schicksalen des Alltags zu leben und den Weg des Glaubens zu gehen. Dafür bin ich dankbar.
Pfarrer Clemens Matthias Wunderle, Grünberg/Mücke/Laubach, geweiht 2002