Als ich mich nach dem Jurastudium entschied, Priester zu werden, war das eine Antwort als Lebensform und als Dienst. Ich wollte die evangelischen Räte zu meiner Lebensform machen und mein Leben mit der Kirche der Liebe Gottes zur Verfügung stellen.
Die Malteser haben mir die Begegnung mit den Bedürftigen als den Ort in der Kirche gezeigt, an dem die Liebe Gottes zu ihnen und zu mir am hellsten ist.
Die Entscheidung, Priester zu werden, hat mich seither keinen Augenblick gereut. Priester zu sein ist mein Glück.
Aber mich sorgt, wie vielen es schwer wird. Mir scheint, die flächendeckende Struktur vergangener Zeiten überfordert uns, und die Hoffnung auf eine gesellschaftlich anerkannte und prägende Kirche irrt. Wir werden Dresche kriegen, und zwar richtig. Anders will Gott die Kirche offenbar nicht erneuern.
Für uns wird es dann wichtig sein, keine Angst zu haben, mit Gott in Christus den Menschen treu zu sein und unser Herz dort zu haben, wo wirklich unser Schatz ist.
Fra‘ Dr. Georg von Lengerke, Pfarrer, Professpriester des Malteserordens, geweiht 2000